Biographie

Werdegang

1968  geboren in Wien 

1996-2001  Studium an der Akademie d. Bild. Künste/Wien, MS F.X. Ölzant 

1999/2000  Studium an der Academia del Arte Brera, Milano, Italien 

2001 Diplom Akademie der Bildenden Künste Wien  

 

Über das Werk von Ulla Reithmayr 

 

VERTRAUT – vermittelt eine Stimmung, die sich bereits beim ersten Besuch im Atelier von Ulla Reithmayr auf mich übertrug. Da war nichts Befremdliches, nichts Abweisendes. Ich fühlte keine Konfrontation, sondern Nähe. Die vielen Zeichnungen, Scherenschnitte, Objekte, Plastiken um mich herum schienen mir recht vertraut, auch wenn ich sie vorher nur auf Fotos gesehen hatte. Die Arbeiten sprechen uns an, sie erzählen von sich, manches davon hat auch mit uns selbst zu tun. 

Und dem Wort VERTRAUT möchte ich noch ein weiteres hinzufügen: ZARTHEIT.  

 

Ihr Einstieg ins plastische Arbeiten beginnt jeweils mit einer Idee, einem philosophischen Konzept, in das sich dann das Material einfügt. Die Künstlerin hat bereits eine konkrete Vorstellung der gewählten Form, anschließend entsteht eine Skizze, bevor sie anfängt, diese ins Dreidimensionale umzusetzen. Ulla Reithmayrs bevorzugtes Material ist eine weiße Keramikmasse. Aus Ton, bei ganz kleinen Formen auch Wachs oder Plastilin, wird zuerst eine Positiv-Form modelliert, dann eine Silikonform für den Guss hergestellt. Auf diese Weise ist das Gießen mehrerer gleicher Figuren möglich. 

 

Ulla Reithmayr bedient sich oft der Attribute, die sie in der gleichnamigen Serie von Zeichnungen und Plastiken ihren Figuren zuteilt. Bereits in der mittelalterlichen Kunst wurden die dargestellten Personen durch Attribute charakterisiert.  

So tragen auch Reithmayrs männliche und weibliche Figuren, die sich stark in Mimik, Gestik, Körperhaltung unterscheiden, ihre Attribute: etwa eine Kette, einen Zopf, eine gehäkelte Bikinihose, eine Hosentasche, eine Kappe. 

Weiße Sockel symbolisieren die Gesellschaft, man hebt sich in seiner Individualität von der Masse ab. Auch die Zeichnungen, verweisen auf Attribute. Oft kommt textiles Material zum Einsatz, denn… 

…Kleider machen Leute. Sie können etwas über unsere Persönlichkeit aussagen. Wir bekleiden und verkleiden uns. Dass Kleidung auch beengend, einschränkend sein kann, zeigen die Scherenschnitte zum Thema „Hauskleid“ sowie die Skizzen mit dem Titel „Betrachtet“. Schiffsrümpfe und Reifröcke werden hier zueinander in Beziehung gesetzt.  

Dem Mantel kommt eine besondere Bedeutung zu, er hat etwas Umhüllendes, Wärmendes, Schützendes, das Darunter bleibt neugierigen Blicken meist verborgen, die Intimität wird gewahrt, wie bei den Arbeiten der Serie „Ummantelt“. 

Bei den beiden Objekten, den „Betten“ mit den darauf befindlichen Figuren handelt es sich um ganz besonders zarte, sensible Arbeiten voller Widersprüche aus der Serie „Eigentlichkeit“. 

 

„Beziehung“ nennt Ulla Reithmayr eine Serie von fünf kleinen Bildern. Sepiatinte auf Pergamentpapier sorgt für eine Farbigkeit, die man bei ihr sonst selten findet, und auch hier erkennt man kleine Stücke textiler Materialien. 

 

 

Michaela Seif, 2014 

Ausstellungen

2018  „Sammelsurium“, Schloss Bad Vöslau, NÖ 

2015  “Kleidung und Mode in der Kunst”, Galerie p.contemporary, Perchtoldsdorf,NÖ 

2014  Eröffnungsausstellung Galerie p.contemporary, Perchtoldsdorf,NÖ 

2014 “vertraut”, Schauraum Kanzlei Durrani, Ebreichsdorf, NÖ  

2013  “Kunstgeschichte “, artP.Kunstverein Perchtoldsdorf. NÖ 

2012 “Ende ist Anfang…”, Kunstverein Baden, NÖ 

2011 “Vierzehn”, NÖ Dokumentationszentrum, St. Pölten, NÖ 

2010 “Kleinplastik”, Kunstfabrik Groß Siegharts, NÖ  

2010 “Nymphenkleid”, Installation von 5 Trinkbrunnen in Bad Vöslau, NÖ 

2009 “Art.Music”, Interdisziplinäres Projekt, Haus der Kunst, Baden, NÖ 

2008 “Transparenz und Privatheit”, Kunstverein Baden, NÖ 

         “Momente, Begebenheiten, Mythos”, NÖ Dok.Zentrum, St. Pölten      

2007 ”Laboratorium Kunst“ altes Herrenhaus, Pottenstein, NÖ 

2006  “Nomad Museum“ Tristingtaler Leistungsschau, NÖ 

2004  “artposition 2004“ Ottakringer Brauerei, Wien 

          “Eintausch“ Galerie Paradigma, Linz, OÖ 

2003  “Das Alchimistische Werk“ NÖ Dokumentationszentrum, St. Pölten 

          “Femina 2003“ Museum Haifa, Israel 

2002  “Looking over the border“ Szombathelyi Képtár, Ungarn 

          “Im Zwischenraum der abgelagerten Zeit“ Rollettmuseum Baden, NÖ 

          Geladener Wettbewerb Land NÖ, zur Platzgestaltung Bad Vöslau  

2001  Internationale Ausstellung “Premio d’arte“ Città di Lissone,  Italien 

         “Schule ohne Eigenschaften“,Galerie Jünger,  Baden, NÖ 

2000  “Der virtuelle Raum“ Symposion Lindabrunn, NÖ 

          “Teststücke“ in der Galerie des Kunstverein Baden, NÖ 

1999  Internationales Symposion Lindabrunn, NÖ 

1998  “Future Vision Work“ Landesmuseum Francisco Carolinum, Linz, OÖ 

          Erster Preis, Wettbewerb AM-Austria  “Der goldene Lukullus“ 

Werke im öffentlichen Bereich

2015   Ankauf der Arbeit “Betrachtung” durch das Land Niedeösterreich 

2015   Ankauf der Arbeit “Exotennester” durch die Firma HDI Versicherung 

2010   Fünf Trinkbrunnen für die Stadt Bad Vöslau 

Kataloge und Medienberichte 

2015  Werk Katalog “2006-2015”, mit Vorwort von Mag. Michaela Seif 

2015  kunstStoff Nr.19, die Zeitung der Kulturvernetzung NÖ, Martina Montecuccol 

2015 „Disorder, vom Wesen dynamischer Systeme“, Text Hartwig Knack 

2010 Gartenfestival Folder 05 2010, “Nymphenkleid”, Trinkbrunnen für B.V. 

2010 Bezirksblatt Nr.10 2010, Zedl,“Die Kurstadt im Zeichen des Wassers” 

2007 04.11 Die Presse: Almuth Spiegler ”Kauf Kunst” 

2006 Nön Woche 41: Sandra Sagmeister “Hausbesuche” 

2003 Nön Woche 43: Sandra Sagmeister “Atelier mein Labor 

2004 “Infliltration” Das Symposion in Lindabrunn, Text Thomas Hirsch 

2003 “Das Alchimistische Werk”, Text  J.Ch. Einfalt, Dagmar Travner 

2002 “Looking over the border”, Text Jürgen Ramacher, Gálig Zoltán 

1999 Passagen Ausgabe 6/99,”Auf neuen Pfaden” Text Thomas Hirsch”